Sternhaufen
Durch Anklicken des Icons können Sie sich die Sternhaufen des Messier
Kataloges ansehen.
Kugelsternhaufen
Bei Kugelsternhaufen handelt es sich um gravitativ gebundene Ansammlungen von
an die 10000 bis eine Million Sterne. Eine spektroskopische Untersuchung von
Kugelsternhaufen hat gezeigt, daß es die Häufigkeit von schwereren
Elementen deutlich unter der bei Sternen in der galaktischen Scheibe liegt (wie
zum Beispiel unserer Sonne). Daher nimmt man an, daß Kugelsternhaufen
sehr alt sind und durch eine frühere Generation von Sternen gebildet
werden (Population II).
Neuere Schätzungen liefern Altersangaben zwischen 12 und 20 Milliarden
Jahren; der zuverlässigste Wert, den die Beobachtungen geliefert haben,
scheint zwischen 14 und 16 Milliarden Jahren zu liegen (vgl. die Diskussion
bei M92). Da ihr Alter eine große
Bedeutung für einen unteren Grenzwert für das Alter des Universums
hat, ist die Altersbestimmung seit Jahrzehnten Gegenstand lebhafter und
kontinuierlicher Diskussionen.
Im Gegensatz dazu haben sich die Sterne in der galaktischen Scheibe durch
viele Zyklen der Sternentstehung und der Supernovae hindurch entwickelt, die
die Gas- und Staubwolken in den Sternentstehungsgebieten mit schwereren
Elementen angereichert haben und vielleicht ebenso auf deren Kollaps
auslösen.
Das H-R Diagramm von Kugelsternhaufen weist typischerweise eine kurze
Hauptreihe und einen gutbesetzten Horizintalast auf; auch dieses ist ein
Hinweis auf alte Sterne, die sich bereist zu Riesen oder Überriesen
entwickelt haben.
Zu unserer Galaxie gehöhren um die 200 Kugelsternhaufen, von denen sich
die meisten auf sehr exzentrische Bahnen bewegen, die sie weit von der
Milchstraße wegführen. Auch die meisten anderen Galaxien besitzen
einen Schwarm von Kugelsternhaufen, in einigen Fällen (wie z.Bsp.:
M87) enthalten die einige tausend
solcher Sternhaufen !
Offene Sternhaufen
Unter offenen (oder galaktischen) Sternhaufen versteht man physikalisch
miteinander verbundene Sterngruppen, die durch die gegenseitige gravitative
Anziehung zusammengehalten werden. Man vermutet, daß sie sich aus den
großen kosmischen Gas- und Staubwolken in der Galaxis bilden und dann
weiterhin die Galaxis innerhalb der Scheibe umrunden. In vielen Wolken, die
man als diffuse Nebel sehen kann,
findet die Sternentstehung noch immer statt, so daß man hier die
Entstehung neuer junger Sternhaufen bebachten kann.
Die meisten offenen Sternhaufen verbringen nur kurze Zeit als Sternenschwarm.
Während ihrer Reise durch die Galaxie können einige Mitglieder dem
Haufen aufgrund von Geschwindigkeitsänderungen bei der Annäherung
zweier Mitglieder, Gezeitenkräften im galaktischen Gravitationsfeld
entkommen. Auch Feldsterne und interstellare Wolken, die den Weg des
Sternhaufens kreuzen, können diesem durch die gravitative Wechselwirkung
Mitglieder eintreissen.
Ein durchschnittlicher offener Sternhaufen hat nach einigen 100 Millionen
Jahren die meisten seiner Sterne auf diese Weise verloren; nur wenige haben
ein Alter im Bereich von Milliarden Jahren. Die entkommenen Sterne kreisen
weiterhin um die Galaxie - sie sind nun Feldstene: Man nimmt an, daß
alle Feldsterne in unserer (aber auch in anderen Galaxien) ursprünglich
in Sternhaufen entstanden sind.
Doppelsternsysteme
Der Prozeß der Sternentstehung führt mindestens genauso oft zur
Bildung von Doppelstern Systemen wie zur Entstehung eines einzelnen Sternes,
wie unsere Sonne, kommt. Hätte die Masse des Jupiter einen nur ein paar
Mal höheren Wert, wäre tatsächlich auch er zum Stern geworden.
Modifiziert von:
Hartmut Frommert
(spider@seds.org)
Übesetzt von:
C. Kronberg --- 96/04/27--- smil@agleia.de
Zurück zur Messier
Seite