Das Messier Objekt Nummer 24 ist streng genommen kein echtes Himmelsobjekt (so wie die anderen), sondern vielmehr eine riesige Sternenwolke in der Milchstraße, ein Pseudo-Sternhaufen, der sich tausende von Lichtahren entlang der Sichtlinie erstreckt, der durch einen zufälligen Tunnel im interstellaren Staub wahrgenommen werden kann. Diese Wolke ist, ein wenig überhalb des Zentrums unseres Bildes, der helle Fleck der Milchstraße; neben vielen anderen Himmelobjekten (Sternhaufen und Nebeln) kann man in diesem Bild 10 weitere Messier Objekte finden.
Im allgemeinen schwächt der instellare Staub das Licht der Sterne dahinter. Aber der Staub ist nicht gleichmäß verteilt. Aus bisher unbekannten Gr&uumml;nden klumpt er in Wolken von typischerweise 25 Lichtjahren Durchmesser zusammen: viele dieser Wolken können klar unterschieden werden, die gegen die Sternenwolke projeziert erscheinen. Es gibt typischerweise zwei solcher Wolken pro 1000 Lichtjahren entlang der Sichtlinie in der Milchstraße. Aber selbst über die Entfernung von 30000 Lichtjahren zu den zentralen Regionen unserer Galaxie kann es, und tatsächlich gibt es sie, durchsichtigere Fenster im interstellaren Medium geben als normal. M 24 stellt ein solches Fenster dar.
Diese durchsichtigen Fenster durch die Galaxis sind für das Studium der galaktischen Struktur von großer Bedeutung, da es durch sie möglich wird, ferne Regionen zu untersuchen, die sonst veborgen blieben (laut Murdin/Allen/m/Malin's Catalogue of the Universe, 1979).
Obwohl es dieses Fenster war, was Messier entdeckte, ist es interessant, daß sich innerhalb dieser Sternenwolke, die man leicht mit dem bloßen Auge sehen kann, ein schwacher offener Sternhaufen 11. Größe, NGC 6603, befindet. Viele Kataloge bezeichnen dieses Objekt mit der Messier Nummer, ungeachtet der Tatsache, daß Messier einen Durchmesser von 1.5 Grad für ein Objekt von 4.5 bis 4.6 Magnituden angibt und es wie folgt beschreibt: "eine große Nebligkeit, in der sich viele Sterne von verschiedenen Größen befinden"; diese Beschreibung trifft sehr wohl auf die Wolke zu, aber nicht auf den Sternenhaufen.
A.M. Clerke merkte 1905 an, daß dieses "trübe Wölkchen (für das bloße Auge) in der Nähe von Mu Sagittarii" von Fr. Secchi "Delle Caustiche genannt worden ist, "wegen der eigentümlichen Anordnung seiner Sterne in Strahlen, Bögen, Brennlinien und verflochtenen Spiralen."
Der Sternhaufen NGC 6603 ist von Shapley als Typ "g" klassifiziert worden und
gehört zur Trumpler Klasse I,2,r (Trumpler and Götz), bzw. I,2,r,n
(Sky Catalog 2000). Dieser Sternhaufen 11.4-ter Größe besitzt etwa
30 Sterne in einem Umfeld von um die füf Bogenminuten Durchmesser; er ist
von uns etwa 9400 Lichtjahre entfernt (Kenneth Glyn Jones gibt sogar einen
Wert von 16000 Lichtjahren an). Dementsprechend errechnet sich seine Ausdehnung
zu 14 Lichtjahren.
Die heißesten Sterne gehören zur Spektralklasse B9 (das deutet auf
ein mittleres Alter von einigen 100 Millionen Jahren hin - eine Schätzung,
die dem gegenwärtigen Autor unbekannt ist); der hellste Stern weist eine
Helligekti von 14 Magnituden auf (photographisch).
Um NGC 6603 zu beobachten, genügt ein Amateur Teleskop mittlerer Größe (angefangen bei etwa 4-inch Refraktoren, u.ä.) mit einem mittleren bis hohen Auflösungsvermögen. Dieser Sternhaufen ist allerdings schwierig von dem Hintergrund der Milchstraße zu unterscheiden.
Die Region
um M24 mit M17 und
M18
Rektaszension | 18 : 16.9 (Stunden : Minuten) |
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Deklination | -18 : 29 (Grad : Minuten) |
Entfernung | 10.0 (*1000 Lichtjahre) |
Visuelle helligkeit | 4.6 |
Scheinbare Ausdehnung | 90 (Bogenminuten) |
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