Die helle Sb Spiralgalaxie M106 befindet sich in einer Entfernung von etwa 21 bsist 25 Millionen Lichtjahren. Sie entfernt sich von uns mit einer Geschwindigkeit von 537 km/sec. Sandage nahm an, daß sie ein Mitglied der Ursa Major Wolke sei, einer losen Ansammlung von Galaxien, die möglicherweise auch M108 und M109 beherbergt. Tully jedoch führt diese Galaxie in der Liste der Coma-Sculptor Wolke. Während man M106 üblicherweise als eine eigentümliche, aber normale Spirale vom Typ SAb (oder Sbp) klassifiziert wird, hat Tully sie als eine SABbc eingestuft, d.h. als ein Mittelding einerseits zwischen einer Sb und einer Sc und andererseits zwischen einer normalen und einer Balkenspirale.
Da ihre Äquatorialebene eine ähnlich Neigung aufweist, ähnelt sie in ihrer Erscheinung in vielen Punkten der Andromeda Galaxie M31. Da sie von Alan Sandage im 'Hubble Atlas of Galaxies' erwähnt wird, erklährt diese Lage zum Teil, weshalb die Staubgassen so deutlich in dieser Galaxie zu sehen sind. Sie bilden eine Spiralstruktur, die man gut bis in das Innerste der hellen Zentralregion zurückverfolgt werden kann. Die Spiralarme scheinen in blauen Knoten zu enden. Bei diesen Knoten handelt es sich höchstwahrscheinlich um junge Sternhaufen, die von ihren hei&szli;en, hellsten und massivsten Sternen beherrscht werden; das Vorkommen solcher heissen Sterne deutet darauf hin, daß diese Sternhaufen nicht sehr alt sein können, da sehr massive Sterne eine recht kurze Lebenspanne von wenigen Millionen Jahren haben. Daher zeigen die blauen Knoten Regionen der Sternentstehung, die - astronomisch gesehen - erst kurz zurück liegt!
Folgt man den Spiralarmen im Rotationssinn, stößt man auf den gelblichen Rest eines älteren Spiralarmes (rechts auf unserem Bild sehr deutlich zu sehen). Die Farbe dieses Armes deutet darauf hin, daß die massiveren Sterne dort schon vor langer Zeit zu leuchten aufgehört haben; die Farbe der verbliebenen Sterne summieren sich zu einem gelben Leuchten. Das Alter der Sternpopulation in diesem fossilen Spiralarm wird von J.D. Wray auf mehrere hundert Millionen Jahre geschätzt.
Seit den fünfziger Jahren dieses Jahrhunderts ist M106 dafür bekannt, daß sie eine weit größere Ausdehnung im Radiobereich als im sichtbaren Bereich des Spektrums aufweist.
M106 gehört zu den Objekten, die von Mechain gefunden wurden und die als zusätzliche Objekte in Messier Katalog aufgenommen worden sind. William Herschel gab dieser Galaxie die Nummer H V.43.
Untersuchungen mit dem Very Large Baseline Array Radio Teleskop im Jahr 1995 gaben Hinweise darauf, daß sich in M106 möglicherweise ein massives dunkles Objekt befindet, das man zu der bis heute engsten Entfernung von Zentrum zurückverfolgen konnte: 36 Millionen Sonnenmassen befinden sich offenbar innerhalb eines Volumens mit einem Radius von 1/24 bis 1/12 Lichtjahren (das sind etwa 27000 bis 54000 AE). Dies ist die dichteste Materiekonzentration, die man jemals entdeckt hat.
Das aktive Zentrum zeigt auch die Emission von Jets, wie sie von Brent Tully, Jon Morse und Patrick Shopbell in Sky & Telescope, Nov 1995 (S. 20) beschrieben wurden. Das macht das Zentralgebiet von M106 zu einem vergleichbaren Objekt zu den inneren "Maschinen" anderer aktiver Galaxien.
Eine Supernova (1981K) leuchtete in M106 im August 1981 auf und erreichte in ihrem hellsten Glanz 16 Magnituden (vgl. Kenneth Glyn Jones's Buch, in der Tabelle auf Seite 32 hat sich ein Tippfehler eingeschlichen: "1931K").
Rektaszenion | 12 : 19.0 (Stunden : Minuten) |
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Deklination | +47 : 18 (Grad : Minuten) |
Entfernung | 25000 (*1000 Lichtjahre) |
Visuelle Helligkeit | 8.6 |
Scheinbare Ausdehnung | 19x8 (Bogenminuten) |